Peinlich, peinlich ...

Peinlich, peinlich …
 
Meine Großmutter war wirklich eine liebe, gute Oma und ich liebte sie sehr. Sie hatte ein Herz für ihre Enkel und machte sich viele Gedanken um sie. Auch mir zeigte sie ihr gutes Herz, der ich in den Augen der Verwandtschaft oft nichts weiter als ein richtiger „Hundsnix“ war – was das immer auch sein sollte. Es hatte damit zu tun, dass mir angeblich „jeder Blödsinn“ einfiel. Dabei war so manche Geschichte eigentlich kein Blödsinn, sondern falsche, kindliche Entscheidung, die eigentlich Schlimmeres abwenden sollte. So auch, als ich einmal bei der Oma ein dringendes großes Geschäft zu entrichten hatte.
 
Um anschließend das Hinterteil zu reinigen, gab es kurz nach dem Krieg nicht wunderbar weiches Klopapier wie heute, das gut reinigt und keine Verstopfungen der Toilette verursacht. Nein, es wurde die Tageszeitung mit dem Messer in handliche Stücke zerschnitten, auf einen Nagel gespießt, der mit einem Brett an der Wand befestigt war. Es machte mir Spaß und gerne half ich die Zeitung zu zerschneiden fürs Klopapier.
 
Mit diesem rutschigen, glatten, festen Papier versuchte ich, nachdem ich mein dringendes Geschäft beendet hatte, mich zu reinigen. Es wurde und wurde einfach nicht sauber. Ich verbrauchte unmengen Papier, das ich doch nicht in die Kloschüssel werfen konnte, da es den Abort hoffnungslos verstopfen würde. Die Lösung des Problems war schnell gefunden. Zu was gab es das kleine Klofenster. So flog ein zerschnittenes und benutztes Zeitungsblatt nach dem anderen aus dem Fenster. Für mich war das eine prima und schlaue Lösung meines Problems. Inzwischen hatte sich die Nachbarin, die Frau H., bei meiner Oma gemeldet und sich über die unappetitliche „Luftfracht“, die auf ihrem Balkon landete beklagt. Ohne groß Terz zu machen ging meine Oma los und klaubte die von mir verschickte „Luftpost“ zusammen und entsorgte sie. Für mich und meine Not hatte sie großes Verständnis und zog mir nicht die Ohren lang, wie es damals üblich war. Ich bin ihr heute noch dafür dankbar.

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